Raum für Wachstum

Seit 2000 bieten wir angepasste Arbeitsplätze an, mithilfe derer wir den angesprochenen Personen die Möglichkeit geben möchten, zu sehen, dass sie mit ihrer Arbeit einen massgebenden Beitrag leisten. Ausserdem ist es uns wichtig, dass sie mit ihren Interessen, Fähigkeiten und Talenten bei uns aufblühen können.

Ob Logistiker, Gastgeber, Handwerker, kreative Köpfe oder Zahlenmenschen – wir bieten jedem eine spannende Aufgabe. Die Tagesstruktur, die sie in der Stiftung Wendepunkt mit sinnvoller Arbeit erhalten, soll somit Spass machen und vorhandene Stärken hervorheben. Die jeweiligen Aufgaben können dadurch für jeden ein bisschen anders aussehen. Verteilt auf fünf Standorte und über 10 Bereiche und Abteilungen begleiten wir Menschen vorübergehend oder langfristig und unterstützen sie, wo wir können.

Wertschätzung als roter Faden

Dieses Jahr haben 226 Menschen mit IV-Rente das Angebot unserer angepassten Arbeits-plätze in Anspruch genommen und fünf davon waren bereit, von ihren Erlebnissen und ihrem Alltag zu erzählen.

Vor 15 Jahren hat Merima in der Stiftung Wendepunkt gestartet und seit 2009 ist sie Teil des Teams in der Kindertagesstätte (Kita) und versprüht jeden Tag Wärme und Freude. Schon in der Schule wusste sie, dass sie später mit Kindern arbeiten wollte. Dass sie ihren Wunsch-Arbeitsort nun auf diese Weise gefunden hat, freut sie sehr. Schön zu erwähnen ist, dass sich Merima als Teil des Teams insgesamt an die meisten Namen von Kindern, die mal in der Kita waren, erinnern kann.

«Die Arbeit in der Kita macht mir Spass und ich fühle mich wohl. Vorallem das Putzen gefällt mir und dafür stehe ich am Morgen auch gerne früh auf. Ich wollte schon immer mit Kindern arbeiten und bin deswegen sehr dankbar, dass ich hier in der Stiftung Wendepunkt diese Möglichkeit habe. Das Team ist toll und ich geniesse es, mit den Kindern und den Mitarbeitern zu lachen.»

Merima


Auch Marks Geschichte möchten wir gerne teilen. Sein Werdegang bei uns ist ein Zeugnis der Ausdauer und die Frucht des Vertrauens. Durch seine Anstellung in der Logistik Muhen wurden sein Selbstbewusstsein, sein Lebensausblick und vieles mehr in seinem Leben positiv beeinflusst.

«Ich durfte in den letzten 4 Jahren hier in der Stiftung Wendepunkt sehr viel lernen. Allem voran, mein Selbstwertgefühl zu steigern. Ich durfte erleben, wie man mir vertraut und mir Dinge zutraut, was mich wiederum selbstbewusster gemacht hat. Es tut gut, zu merken, dass die Arbeit, die man macht, geschätzt wird. Mittlerweile kann ich viele spannende und herausforderndere Aufgaben selbständig erledigen – die Vorarbeit an den Rippenplatten macht zurzeit viel Spass – und freue mich, dass ich die Logistik auf diese Weise unterstützen kann.»

Mark


Im August vor zehn Jahren hat Stephanie in der Montage Logistik in Muhen angefangen. Ursprünglich hatte sie mit ihrer KV-Ausbildung eine Stelle im Büro. So hat sie auch den Wunsch geäussert, falls sich eine Gelegenheit ergibt, wieder in diese Richtung etwas machen zu dürfen. Ihr Anliegen wurde aufgenommen und bald darauf der Versuch gestartet, dass sie jeweils zwei bis drei Stunden das Sekretariat am Standort Muhen unterstützen kann, bis schliesslich das Pensum sogar auf 50 % gesteigert werden konnte. Schrittweise konnte ihr mehr Verantwortung übergeben werden. Heute ist sie Teil vom Backoffice Team im Kundenservice, wird dort agogisch unterstützt und prägt den Aufbau dieses neuen Bereiches aktiv mit. Zudem wird sie die Stellvertretung einer Mitarbeiterin, die ein Auszeit plant, übernehmen und den Telefondienst und die administrativen Tätigkeiten im Sekretariat selbständig führen.

«Mein Lebensmotto heisst, selbst die allerlängste Reise beginnt immer zuerst mit einem kleinen Schritt. Die Stiftung Wendepunkt ist für mich ein wichtiger Anker in meinem Leben. Ich habe sehr wertvolle Menschen kennengelernt und durfte mich beruflich weiterentwickeln. Dafür sage ich Danke.»

Stephanie

Sich einzugestehen, dass es auf die gewohnte Weise nicht weitergeht, ist nicht einfach. Hul Phich stand nach 30 Jahren als Maschinenführerin jedoch vor dieser Tatsache. Der Stress des ersten Arbeitsmarktes wurde zu viel und nach mehreren Gesprächen mit ihrer Therapeutin meldete sie sich beim Sozialamt. Dort hat sie nach einer Möglichkeit für einen Wiedereinstieg in den Berufsalltag gefragt. Der Vorschlag, mit einer Stelle in der Stiftung Wendepunkt zu starten, sagte ihr zu. Nun kommt Hul Phich wieder freudig zur Arbeit und die Tätigkeiten der Montage Logistik übt sie gerne aus.

«Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit, hier in der Stiftung Wendepunkt zu arbeiten. Den freundlichen Umgang untereinander schätze ich sehr. Vor allem die sanftmütige und verständnisvolle Art und Weise, wie die Gruppenleiter auf uns Mitarbeitende zugehen. Das Verständnis für Menschen ist gross und der Druck, den ich in meiner vorherigen Anstellung gespürt habe, ist hier nicht vorhanden. Ich fühle mich verstanden und gehört und freue mich jeden Tag auf die Arbeit.»

Hul Phich

Auch Michel hat sich nach der Auskunft einer Behörde bei uns gemeldet und arbeitet nun bereits sechs Jahre bei uns. Die Atmosphäre und die abwechslungsreichen Aufgaben sagen ihm sogar so sehr zu, dass er sich wünscht, auch nach seiner Pensionierung noch bei uns arbeiten zu können.

«Die Stiftung Wendepunkt ist wirklich ein toller Ort. Nicht zuletzt wegen der wertschätzenden Atmosphäre, die von den Vorgesetzten jeden Tag vorgelebt wird. Ausserdem macht die Möglichkeit, verschiedene Tätigkeiten auszuführen, meinen Arbeitsalltag sehr kurzweilig und spannend. Ich arbeite gerne hier – ob ich nun in der Konfektionierung bin oder als Chauffeur diverse Fahrten ausführe.»

Michel

Alle diese Punkte zur Arbeit in der Stiftung Wendepunkt unterstreicht auch Beatrice. Sie ist von den interviewten Personen schon am längsten bei uns und kommt noch immer jeden Tag gerne zur Arbeit. Dass wir als Arbeitgeber mit angepassten Arbeitsplätzen sowohl für kurzfristige als auch für langjährige geeignet sind, freut uns sehr.

«Auch nach 20 Jahren ist es mir noch nicht langweilig. In der Montage Produktionslogistik gibt es so viele verschiedene Aufgaben und genau diese Abwechslung und die Möglichkeit, selbständig zu arbeiten, schätze ich sehr. Damals hat mich eine Kollegin auf die Stiftung Wendepunkt aufmerksam gemacht und ich bereue es bis heute nicht, mich für eine Stelle beworben zu haben. Neben der Arbeit gefällt mir nämlich auch der Umgang unter den Mitarbeitenden sehr.»

Beatrice

Das Schöne an diesen Geschichten und was sie alle miteinander verbindet, ist, dass sich unsere interviewten Personen alle wohl und wertgeschätzt fühlen. Die Vision in unserem Leitfaden ist also nicht nur eine nette Floskel, sondern wird auch so gelebt.

«Die Arbeit mit unseren AP-Angestellten lehrt mich immer wieder aufs Neue, wie viel Frucht eine wertschätzende Atmosphäre bringen kann. Dies ist oft Balsam für ihre Seele und sie blühen auf. Sie erhalten eine Bestätigung, dass sie wertvoll und wichtig sind. Je nach Möglichkeiten der einzelnen Angestellten, versuchen wir, sie mit verschiedenen Aufträgen zu fördern und ihnen damit Erfolgserlebnisse zu ermöglichen. Wenn sie gerne zur Arbeit kommen, weil sie merken, dass es ihnen guttut und sie untereinander Kontakte knüpfen, dann ist das das beste Zeugnis eines guten Arbeitsplatzes.»

Ursula Hirt, Gruppenleiterin Montage Logistik Muhen

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Angepasste Arbeitsplätze | Stiftung Wendepunkt


Stephanie Vischer
Mitarbeiterin Marketing Kommunikation